Neulich auf dem Campingplatz #1

In der Rubrik „Neulich auf dem Campingplatz“ stellen wir dir unsere Geschichten aus dem Camperleben vor. Diese sind genauso passiert! Viel Spaß beim Lesen!

Auf unserer Zeltreise durch Dänemark, bei der wir uns durch die Herbststürme Dänemarks kämpften und Winden und Regenschauern immer wieder trotzten, wurden wir in einer Nacht für unsere Faulheit bestraft.

Am Limfjord bei Skive kamen wir auch bei Wind und Wetter an. Eigentlich wollten wir unser Lager weiter westlich aufschlagen, doch dort gefiel uns die Umgebung nicht so sehr, weshalb wir noch etwas weiter fuhren.

Unser Pech! 

Denn das schlechte Wetter schien nicht über den Fjord davon zu ziehen. Und da wir zwar eine wundervolle Parzelle mit einem traumhaft schönen Ausblick aufs Wasser hatten, aber somit auch genau in der Windschneise auf dem Berg aufbauen wollten, mussten wir mit letzten Kräften alles aufbauen.

Gesagt, getan. Nach ungefähr einer Stunde stand das Gröbste. Wir räumten noch alles schnell ein und gingen dann warm duschen. Der Himmel klarte überraschend auf und wir schmissen auch den Grill noch an und genossen den Ausblick!

Lasse niemals die Faulheit siegen…

Vollgefuttert und total erschöpft stellten wir das Geschirr und den Grill im Zelt ab um es am nächsten Morgen abzuwaschen. Den Abfall packten wir in eine Mülltüte, die wir außen am Zelt festknoteten. Sie sollte ja nicht wegfliegen!

Davon geflogen ist sie in der Nacht zum Glück nicht. Aber kurz nach dem Hinlegen hörte ich ein Rascheln un Knistern neben dem Zelt. Ich erstarrte vor Schreck und hielt die Luft an, was mochte das wohl sein? Oder noch viel schlimmer: WER mochte das nur sein? 

Ich rüttelte an Steffen der tief und fest schlief. Mit einem fragenden Brummen machte er deutlich, dass er tief und fest schlafe aber für Anfragen empfänglich schien. Ich sagte ihm, dass es vor dem Zelt am Rascheln sei, ob er das nicht hören würde? Ja ich war ein bisschen verzweifelt, warum wurde er davon denn nicht wach?

Er schlief wie ein Bär!

Naja, auch er war natürlich total müde von den Strapazen des Tages. Er hatte außerdem schon immer einen sehr tiefen und unerschütterlichen Schlaf. Und so sollte es auch in jener Nacht sein: Er brummte verneinend, rutschte sich zurecht und schlief weiter.

Was war passiert?

Ich schlief auch irgendwann, gefühlt nach drei Stunden oder mehr, wieder ein. Am nächsten Morgen stand der Routinegang zum Bad an. Jedes Mal schleppe ich mich schlaftrunken zu den Toiletten, mit halb offenen Augen und zersaustem Haar. Mit Kuschelsocken in den halb offenen Turnschuhen und der Teddyfelljacke über den Schultern. (Jetzt solltet ihr eine gute Vorstellung haben!)

So kletterte ich auch dieses Mal aus dem Zelt und sah: Eine Spur von Plastik, leeren Verpackungen und Essensresten. Sie reichte bis in den Wald hinein! Aha! So weit ich das in meinem Zustand beurteilen konnte, hat da jemand „im Müll getaucht“!

Täter geschnappt kann man jetzt zwar nicht behaupten (der lag sicher mit vollem Bauch irgendwo im Wald), aber „Fehler gefunden“ lässt sich mit Sicherheit behaupten: Lasse niemals den Müll neben deinem Zelt liegen.

Spätestens an diesem Morgen habe ich verstanden, warum einige Camper ihren Müll weiter oben aufhängen.

Seitdem machen wir das übrigens auch! Wer noch?

Wie es sich so reist, mit „Corona“ im Gepäck

Vor kurzem bereisten wir ein Ziel, das wir schon lange vor uns hergeschoben haben.

Warum wir das Ziel jetzt doch angeseteuert haben?

Tja, wir fragen uns eher, warum wir das erst jetzt gemacht haben. Wir können euch aber gern die Umstände erklären. Sie heißen „Corona“, oder im Fachjargon „Covid-19“, und wir können uns gut vorstellen, dass auch eure geplante Reise ins Wasser gefallen ist.

Seit zwei oder drei Jahren hatten wir vor, ins schöne Bautzen zu fahren. Da soll es eine Burg geben, etwas Senf und ganz viel Charme. Und was kam uns dazwischen? Die Ostsee! Wir sind so Meer-verliebt, dass wir ständig zu unserem Lieblingsziel gereist sind und die Städtereisen landeinwärts vernachlässigt haben. Ok, früher hatten wir auch noch keinen Igor der uns eine warme Unterkunft als Hotelalternative bietet, aber wir hätten sicher einen Weg gefunden, wenn wir gewollt hätten.

Nun ja, so saßen wir da, im Mai. Ohne Pläne, ohne Ziele und ohne offene Campingplätze. Ziemlich blöd.

Die erste Idee war total einleuchtend, aber nicht so erfolgreich…

Alles wie immer denkt ihr jetzt: Wir riefen an der Ostsee an, frei nach dem Motto: „Hallo Ostsee, ist da noch ein Platz für uns?“, und sie toste wild und stürmisch: „Neeeiiin, nur 60 %, ihr seid zu spät!“. Nur 60 %…wir waren zu spät. Vor einigen Wochen noch zu früh, weil keiner wusste ob Hü oder Hott, und jetzt zu spät, weil Hott = 60 % … und die waren erreicht.

So riefen wir uns in Erinnerung, was noch so auf dem Plan stand.

Bautzen! Aha! Senf und so, da war doch was. Und, wie sieht´s in Sachsen mit der Eindämmungsverordnung #3 so aus? Voll in Ordnung, ganz sympathisch, hier erkennt ein Land seine Chance: Alle Ostseeverbannten rein nach Sachsen! Und so hatte uns die Marketingstrategie erhascht und wir fuhren nach Bautzen.

Alles war an Board, doch eine Sache war komisch.

Gefühlt war auch alles wie immer:

  • Der Kühlschrank war voll,
  • der Bier- und Weinvorrat war richtig voll,
  • wetterfeste Kleidung war eingepackt und
  • Gesellschaftsspiele für regnerische Abende auch!

Doch da war ein blinder Passagier an Board: Der Mundschutz!
Bei Abfahrt flog er schnell auf die Ablage über der Fahrerkabine, aber spätestens bei der Anmeldung musste wir ihn wieder raus kramen. So ging das auch weiter: -Beim Bummeln, beim Einkauf, im Museum, bei Stadtführungen usw.

Und uns kam die Frage auf: Ist das denn Urlaub?

Wir kamen zu dem Ergebnis:
Ja, das ist es. Denn ganz pragmatisch gesehen macht die Zeit, in der wir persönlich den Mundschutz tragen mussten, nur ein Minimum der Gesamtzeit im Urlaub aus. Oft sind wir auch gar nicht beide in das Geschäft gegangen – andere sehen das aber vielleicht schon wieder als Einschränkung, wir eher nicht.

Unter´m Strich zählt für uns eins: Es waren viele Camper unterwegs. So viele Wohnmobile haben wir lange nicht gesehen. Alle waren gut gelaunt, viele haben die Alternative, ins weltoffene Sachsen zu reisen, gerne angenommen und so frei und offen haben wir uns auch trotz der Situation gefühlt. Vielleicht haben wir uns aber auch gerade so gefühlt, weil es genau der richtige Zeitpunkt ist um wieder zu reisen:

Neues zu erleben, in Kontakt zu treten, frische Luft zu atmen, um den See zu radeln. All das, was vorher nicht gefährlich war und es jetzt halt auch nicht ist – mit 1,50 m Abstand, die schon total normal sind und die wir auf den Campingplätzen doppelt und dreifach einhalten können!

5 Monate Winterschlaf, viel Zeit für…

Igor ist im Winterschlaf, wir warten sehnsüchtig auf unser Wiedersehen im Frühling… und ruhen uns auch etwas aus.

Aber was macht man eigentlich im Winter ohne Wohnmobil?

Hoffen, dass bald Frühling ist, in Erinnerungen schwelgen, Notsituationen zum dritten und zum vierten Mal analysieren und diskutieren, von neuen Reisen träumen… hach, es gibt so viel. Aber jetzt mal ehrlich: Die Zeit muss man ja sinnvoll nutzen!

Oder etwa nicht? 

Doch, ganz genau! Und dafür haben wir auch ein paar gute Tipps parat!

1. In Erinnerungen schwelgen (War tatsächlich kein Scherz!)

Wir suchen an den Wochenenden oder Feiertagen die Fotos von Handys und Kamera zusammen, speichern sie auf der Festplatte und lassen die schönsten Bilder entwickeln.

Und dann?

Wir lieben Fotoalben, von fast jedem Urlaub haben wir ein Album. Deshalb kann man die Wintermonate super nutzen, um die letzte Saison fotografisch aufzuarbeiten!

Wer wie wir auch eine Website pflegt, kann die Zeit natürlich auch hierfür nutzen. Was gibt es schöneres als einen Kaffee, Tee oder Kakao und ein paar Kekse zu genießen und am Ende des Tages einen neuen Reisebericht online zu stellen? Sicher vieles, aber es ist auch eine schöne Schlechtwetter-Beschäftigung!

2. Die Ausrüstung auf den aktuellen Stand bringen

Nach unserer Bekanntschaft mit der Nordseeküste in Dänemark hatten wir zwei Auffahrkeile weniger… uns war auch aufgefallen, dass wir gar kein Abschleppseil an Board haben. Während der Winterpause kann man deshalb solche Anschaffungen super erledigen! Auch Gardinen, Lampen, Leisten o.ä. sollte man dann bestellen. So kann beim Frühjahrsputz alles mit einem Rutsch erledigt werden!

3. Neue Reisen planen

Wo geht es diesen Sommer hin? Oder doch erst im Herbst?

Wer die Urlaubsplanung noch nicht einreichen musste sollte dies so langsam tun, damit auch der nächste Campingtrip gesichert ist. Für bestimmte Ziele muss man rechtzeitig buchen: Beliebte Plätze oder Fähren sind sonst sehr teuer oder ausgebucht. Auch den finanziellen Rahmen kann man dann besser einschätzen um ausreichend Rücklagen zu bilden! Und außerdem macht es doch auch Spaß, einen neuen Urlaub zu planen. Den nächsten Morgen kommt man dann viel besser aus dem Bett!

4. Werkstattbesuche um die geplanten Reisen herum planen

Steht der TÜV an? Die nächste Dichtigkeitsprüfung? Stimmt der Reifendruck?

Na dann aber flott!

Auch Werkstätten haben oft einen vollen Terminplan, vor allem in Frühjahr und Herbst, wenn Reifenwechsel, Checks oder Reparaturen anstehen. Deshalb kannst du, wenn die Reisezeiten grob feststehen, auch die Werkstattbesuche gut planen – manche müssen vor der Reise stattfinden, andere haben auch Zeit bis nach der Reise. Du wirst es dir danken, bevor das im Herbst in Stress ausartet. Denn ein defektes Wohnmobil in den Winterschlaf zu verabschieden ist kein gutes Gefühl. Spätestens im Frühjahr danach ärgerst du dich – so vieles ist dann noch zu tun!

5. Den aktuellen Campingplatzführer kaufen

Nachdem wir in Dänemark ohne Akku, ohne Netz und ohne analogen Stellplatzführer in Jütland standen und nicht wussten wo wir schlafen sollen, finden wir das einen sehr wichtigen Punkt: Immer einen aktuellen Stellplatzführer dabei haben. Vielleicht reist du auch in eine Region, für die du bisher noch nicht ausgestattet warst. Dann wird´s aber höchste Eisenbahn! Damit lässt sich auch die nächste Reise viel besser planen.

6. Versicherungen und Kosten checken

Wie viel zahlst du monatlich? Was zahlst du pro Werkstattbesuch? Gibt es etwa Sparpotenzial? Ein regelmäßiger Check lohnt sich um unnötige Kosten einzusparen und um sich beim nächsten Urlaub vielleicht eine schöne Massage leisten zu können. Das ist es doch wert, oder nicht?

7. Einfach mal: Relaxen!

Bei all den To-Do´s und dem großem Tatendrang darfst du eins nicht vergessen:

Die Entspannung!

Denn auch wir haben uns einen Winterschlaf verdient und dürfen uns für die neue Saison etwas erholen. Der Akkustand war niedrig, das Wetter ist kalt und nass. Graue Tage trüben unsere Stimmung. Das ist alles total in Ordnung! Leg die Füße hoch, lies ein schönes Buch / schau eine schöne Serie an und schalte ab. Einfach mal so richtig runterkommen, das tut so gut!

War´s das schon?

An dieser Stelle war´s das erst einmal von uns. Es gibt sicher noch viele andere Tipps – wenn du auch noch einen hast, schreib ihn gerne in die Kommentare, die Liste ist nicht begrenzt und darf sehr gerne wachsen!
Du musst natürlich nicht alles davon umsetzen – das sind nur Inspirationen. So machen wir es diesen Winter und uns tut das gut.

Aber wer weiß, was nächsten Winter auf uns zu kommt?

Lassen wir uns überraschen und freuen uns erst einmal auf das Erwachen des Wohnmobils, den anstehenden Frühjahrsputz und die erste Reise im Sonnenschein!

Let the camping begin – Unser Start mit Igor!

Let the camping begin – das war unser Motto im August 2019! Denn da sind wir Igor begegnet!

Aber wer ist eigentlich Igor?

Igor ist unser neues Wohnmobil – und auch unser erstes!

Wir haben viele Jahre im Zelt gecampt, angefangen hat es mit einem kleinen Igluzelt. Später legten wir uns ein großes 4-Personen-Zelt zu und fuhren an die Ostsee, nach Italien und durch Dänemark.

In 2017 mieteten wir dann ein Fiat Hymer Car und machten eine große Tour durch Spanien.

Das war der Trip, der alles veränderte!

Der Trip brachte uns an unsere persönlichen Grenzen. Egal ob Starkregen, stundenlanges Fahren, Höchsttemperaturen in der Wüste oder steile und enge Pässe – es war nicht einfach in den Pyrenäen. Aber wir waren trotzdem so begeistert vom Campervan, dass wir danach verschiedene Messen besuchten und uns bei Händlern informierten. Fast zwei Jahre lang! Bis wir dann vor wenigen Monaten Igor entdeckten, nach Berlin fuhren und, ja was sollen wir sagen?

Es war Liebe auf den ersten Blick!

Doch wie sollte unser Wohnmobil eigentlich ausgestattet sein um den „Liebe-auf-den-ersten-Blick“-Effekt zu haben? 

Aus unserer Sicht gab es anfangs recht viele Kriterien zu erfüllen:

  • Doppelbett und mindestens ein drittes / flexibles Bett
  • Ein kleines Badezimmer, aber nicht in der Mitte des Womo´s, wo die Tür eine Art Raumteiler wäre
  • Dachfenster (mind. eins sollte es sein)
  • Ein TV-Anschluss
  • Eine Rückfahrkamera
  • Eine Anhängerkupplung oder einen Fahrradträger
  • Ein schöner Ausblick aus dem Bett
  • Eine Markise
  • Ein großer Kühlschrank
  • Genügend Stauraum

Ein Navigationssystem brauchte es nicht zwingend, da wir bereits eins hatten mit dem wir sehr zufrieden sind. Aber wir merkten schnell, dass wir schon ziemlich genaue Vorstellungen hatten und wir uns von einigen wohl oder übel verabschieden mussten.

Aber wollten wir das wirklich?

Lange dachten wir das wäre nicht die richtige Frage. Aber es war die richtige, denn wir mussten uns von keinem Kriterium verabschieden – wir brauchten nur ausreichend Spucke und Geduld bei unserer Suche nach dem perfekten Gefährt für neue Abenteuer: Igor hatte nämlich all das – und sogar noch viel mehr zu bieten!

Ein fahrendes Wunder!

Und so ist Igor im Herbst 2019 bei uns eingezogen und hat die erste lange Reise, nämlich bis an den nördlichsten Punkt Dänemarks, perfekt gemeistert!

Wir sind zwar im Strand, ähm Sand, stecken geblieben und haben auf der Heimfahrt einen XXL-Steinschlag einkassiert. Aber ein Werkstattbesuch hat alle Wunden geheilt (…auch den tropfenden Frischwassertank) und so verschläft Igor gerade den Winter und ruht sich für neue Abenteuer aus.

Wir können es kaum erwarten wieder durchzustarten!

Ach, eine Sache wäre da noch…

… Igor ist unsere persönliche Hochzeitsreise, die hatten wir nämlich nie so richtig. Also, wer uns mal auf der Straße sieht: Hupen nicht vergessen!