Wie wir Ostern mit Igor verbringen

Wir wissen nicht wie´s euch geht, was ihr für Ostern geplant hattet oder nicht. Aber wir vermissen unseren Igor unglaublich doll!

Keine Sorge, wir sind nicht weggefahren!

Natürlich sind wir lieb zu Hause: Wir halten die Gesichter in die Sonne, essen Kuchen, mähen rasen und beobachten eben unsere echten anstatt die Camper-Nachbarn…hat auch was! Und es offenbart ganz lustige Details, das müssen wir schon zugeben! Da Igor aber wieder vor unserer Haustür steht (er kam vor kurzem aus dem Winterschlaf) und wir ihn somit jeden Tag sehen, reicht es leider nicht immer, sich die schönen Urlaubserinnerungen ins Gedächtnis zu rufen. Genau, wir wollen mehr!

Da wir letztes Jahr nicht nur Rückenschmerzen im neuen Bettchen, sondern das vierte Bett noch gar nicht verstanden hatten, war eine Aufgabe für dieses lange Wochenende gefunden! Es war einfach so:

Je länger die Reise, desto härter der Rücken.

Deshalb mussten wir uns etwas einfallen lassen. Nachdem wir unseren Kuchen verputzt hatten sind wir dann mit einer eingerollten Schaumstoffmatratze über den Hof gelaufen. Bislang waren wir ja die Beobachter, nun waren wir die Beobachteten und sorgten bei einigen Nachbarn für Aufsehen und Stielaugen. Die Katze folgte sogleich und hüpfte mit ins Womo. Der Tratsch war perfekt!

Unser Igor hat ein französiches Bett, das ist auch ganz nett. Das Gefühl der Prinzessin-auf-der-Erbse wollten wir jetzt nicht haben, aber etwas mehr Komfort durfte schon her. Deshalb bestellten wir vor einiger Zeit über eine bekannte Onlineakutionsplattform mit vier bunten Buchstaben eine 6 cm dicke Schaumstoffmatte – ohne Bezug, ohne Alles. Einfach nur Schaumstoff. Es kommt ja sowieso ein Bettlaken drüber. Diese rollten wir dann auf der vorhandenen Matratze aus – jetzt muss sie sich natürlich noch ausliegen. Aber das Gefühl war schon ein viel weicheres… ja, schon ein wenig Boxspringbett-Gefühl! Ob das bei der nächsten Reise spürbar sein wird? Wir hoffen es.

Dann wäre da noch das vierte Bett und seine Konstruktion.

Bei unserem Wohnmobilkauf waren viele Kriterien wichtig, einige brachten uns bei der Suche fast um den Verstand. Aber ein Must-Have war unumgänglich: Ein dritter Schlafplatz!

Nun hat Igor drei Schlafplätze und einen vierten „optional“ (Wie man bei der Schlafplatzangabe immer so schön lesen kann: 3/4 ). Im Herbst hatten wir einen lustigen Austausch mit anderen Campern, die gerade von einer Reise kamen, zu diesem Schlafplatz. In ihrer Anwesenheit hatte ich nämlich nachgefragt, wie man den besagten Platz denn umbauen könnte. Die beiden lachten herzlich, was mich zuerst etwas irritierte (ich fand mich nicht so lustig sondern fühlte mich eher hilflos). Aber dann erzählten sie, dass man den Esstisch schon mit großer Kraft nach unten drücken müsse – ohne überhaupt einen Hebel dafür zu betätigen. Aha! Ich sage euch: Wieviele Hebel so ein fahrendes Wohnzimmer hat ist wirklich verrückt! Bis man herausgefunden hat welcher Hebel wofür ist, wird man selber verrückt! Ein Glück trafen wir dieses Pärchen.

So bauten wir die Sitzecke auseinander, pressten den Tisch förmlich nach unten und bauten unseren vierten Schlafplatz erfolgreich auf! Siehe da, es war gar nicht so kompliziert – nur etwas anstrengend. Die Katze machte als erste Probeliegen und es schien ganz gemütlich zu sein (siehe Fotos unten). Unser dritter Schlafplatz ist ein richtiges Hubbett über der Sitzecke, den wir doch deutlich bevorzugen. Diesen haben wir auch noch Probe gelegen und, wir müssen sagen: Es passt, wackelt und hat (naja, etwas wenig) Luft.

Hier haben wir noch die Aufteilung der Polster für das vierte Bett aufgezeichnet, da wir dazu tatsächlich nichts im Web finden konnten. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, für uns war es nämlich auch ein ganz schönes Puzzle.

Bettaufbau für das vierte Bett im Ford Chausson 515 Flash:

So war der Nachmittag schnell vorbei, die Zeit zwischen Kuchenessen und Abendessen gefüllt und Igor auch auf dem neuesten Stand. Was will man mehr? „Frei sein und reisen“, könnte jetzt eine Antwort lauten. Und ja, das wünschen wir uns auch. Deshalb wünschen wir euch schöne Osterfeiertage: Genießt die Zeit und die Ruhe, denn die Hektik wird sicher früh genug wieder in unseren Alltag einkehren. Plant eine Reise und freut euch auf hoffentlich baldige Abenteuer mit vielen netten Gesprächen unterwegs!

Frohe Ostern wünschen euch Steffen und Karin!

Let the camping begin – Unser Start mit Igor!

Let the camping begin – das war unser Motto im August 2019! Denn da sind wir Igor begegnet!

Aber wer ist eigentlich Igor?

Igor ist unser neues Wohnmobil – und auch unser erstes!

Wir haben viele Jahre im Zelt gecampt, angefangen hat es mit einem kleinen Igluzelt. Später legten wir uns ein großes 4-Personen-Zelt zu und fuhren an die Ostsee, nach Italien und durch Dänemark.

In 2017 mieteten wir dann ein Fiat Hymer Car und machten eine große Tour durch Spanien.

Das war der Trip, der alles veränderte!

Der Trip brachte uns an unsere persönlichen Grenzen. Egal ob Starkregen, stundenlanges Fahren, Höchsttemperaturen in der Wüste oder steile und enge Pässe – es war nicht einfach in den Pyrenäen. Aber wir waren trotzdem so begeistert vom Campervan, dass wir danach verschiedene Messen besuchten und uns bei Händlern informierten. Fast zwei Jahre lang! Bis wir dann vor wenigen Monaten Igor entdeckten, nach Berlin fuhren und, ja was sollen wir sagen?

Es war Liebe auf den ersten Blick!

Doch wie sollte unser Wohnmobil eigentlich ausgestattet sein um den „Liebe-auf-den-ersten-Blick“-Effekt zu haben? 

Aus unserer Sicht gab es anfangs recht viele Kriterien zu erfüllen:

  • Doppelbett und mindestens ein drittes / flexibles Bett
  • Ein kleines Badezimmer, aber nicht in der Mitte des Womo´s, wo die Tür eine Art Raumteiler wäre
  • Dachfenster (mind. eins sollte es sein)
  • Ein TV-Anschluss
  • Eine Rückfahrkamera
  • Eine Anhängerkupplung oder einen Fahrradträger
  • Ein schöner Ausblick aus dem Bett
  • Eine Markise
  • Ein großer Kühlschrank
  • Genügend Stauraum

Ein Navigationssystem brauchte es nicht zwingend, da wir bereits eins hatten mit dem wir sehr zufrieden sind. Aber wir merkten schnell, dass wir schon ziemlich genaue Vorstellungen hatten und wir uns von einigen wohl oder übel verabschieden mussten.

Aber wollten wir das wirklich?

Lange dachten wir das wäre nicht die richtige Frage. Aber es war die richtige, denn wir mussten uns von keinem Kriterium verabschieden – wir brauchten nur ausreichend Spucke und Geduld bei unserer Suche nach dem perfekten Gefährt für neue Abenteuer: Igor hatte nämlich all das – und sogar noch viel mehr zu bieten!

Ein fahrendes Wunder!

Und so ist Igor im Herbst 2019 bei uns eingezogen und hat die erste lange Reise, nämlich bis an den nördlichsten Punkt Dänemarks, perfekt gemeistert!

Wir sind zwar im Strand, ähm Sand, stecken geblieben und haben auf der Heimfahrt einen XXL-Steinschlag einkassiert. Aber ein Werkstattbesuch hat alle Wunden geheilt (…auch den tropfenden Frischwassertank) und so verschläft Igor gerade den Winter und ruht sich für neue Abenteuer aus.

Wir können es kaum erwarten wieder durchzustarten!

Ach, eine Sache wäre da noch…

… Igor ist unsere persönliche Hochzeitsreise, die hatten wir nämlich nie so richtig. Also, wer uns mal auf der Straße sieht: Hupen nicht vergessen!